Zur Pokalüberraschung hat es nicht gereicht, aber über weite Strecken hat die neu formierte Mannschaft der BasCats USC Heidelberg gegen die XCYDE Angels aus Nördlingen gut mitgehalten. Im Sportzentrum West verlor der Zweitligist mit 63:79 gegen den Bundesliga-Vertreter und überzeugte vor allem kämpferisch. Eine Siegchance bestand nicht, aber die Leistung macht Hoffnung auf die Zweitligasaison, die nun erst am 13. Oktober mit dem Auswärtsspiel beim Mitfavoriten DJK Bamberg beginnt.
Die BasCats präsentierten sich kampfstark und aggressiv. Nördlingen hatte sich jedoch nach der Bundesliga-Niederlage im Vorjahr darauf eingestellt und nutzte vor allem seine Größenvorteile unter dem Korb aus. Luisa Geiselsöder machte ein hervorragendes Spiel, zog immer wieder zum Korb und war maßgeblich an der 42:31-Führung der Angels beteiligt. Ein weiterer Faktor war die physisch sehr starke Rashida Timbilla, die sich immer wieder Rebounds holte und unter dem Korb durchsetzte. Pele Gianotti – der Vorname der neuen US-Amerikanerin wird „Belle“ gesprochen – mit neun Punkten und Laurien Lummer mit sechs hielten die BasCats im Spiel, es war sogar ein knapperer Spielstand zur Pause möglich (31:42).
Nach gut drei Minuten des dritten Viertels verkürzte Gianotti mit einem Distanztreffer auf sieben Punkte, das sollte der knappste Rückstand bleiben. Nördlingen drehte nun auf, die Serbin Aleks Racic zog immer wieder zum Korb und Timbilla hatte zu viele Freiheiten unter dem Korb. Nach Olivia Nashs Korb zum 40:51 vier Minuten vor Viertelende gelang den BasCats kein Feldkorb mehr. Laurien Lummer verwandelte lediglich zwei Freiwürfe.
Im vierten Viertel zog Nördlingen auf 27 Punkte davon, doch der Kampfgeist der BasCats erlahmte nie. Mit einem Distanztreffer leitete Rachel Arthur einen 11:0-Lauf ein, den Gianotti nach tollem Pass von Daub zum 59:76 beendete. An der Aufbauspielerin Daub werden die BasCats und ihre Fans noch viel Freude haben. Ihr Tempo ist schon enorm. Mit einem schönen Alleingang erzielte sie kurz vor Schluss das 61:79, ehe Melina Karavassilis mit einem Korb die Partie beendete. Auch die beiden 16-jährigen Perspektivspielerinnen Theresa Spatzier und Eleah Steins bekamen Einsatzzeiten.
Die Zuschauer können sich auf die neue Zweitligasaison freuen. Das Potenzial für einen Spitzenplatz ist da, zudem ist die Spielweise schnell und attraktiv. Wenn die Feinabstimmung da ist, wird noch vieles besser laufen. Die BasCats bestreiten am 3. und 6. Oktober zwei Testspiele. Für den Tag der Deutschen Einheit wird noch ein Gegner gesucht, am 6. Oktober kommt Erstligist Eisvögel Freiburg mit Sara Kranzhöfer um 14 Uhr ins ISSW. Das ursprünglich für den 6. Oktober terminierte erste Zweitligaspiel gegen die SG Weiterstadt ist verlegt worden. Der neue Termin steht noch nicht fest.
Stenogramm: 16:23 (10.), 31:42 (Halbzeit), 36:43 (24.), 40:51 (27), 42:60 (30.), 46:73 (35.), 59:76 (38.), 63:79 (Endstand).
BasCats: Gianotti 19/3, Nash 10, Lummer 8, Zipser 8, Daub 6, Karavassilis 4, Palenickova 4, Arthur 3/1, Meusel 1, Chatzitheodorou, Spatzier, Steins.
Nördlingen: Luisa Geiselsöder 18, Timbilla 18, Racic 13, Äijänen 9, Meynadier 7, Mäkitalo 6, Hill 5, Steinmeyer 3, Laura Geiselsöder.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Positiv war, dass wir uns immer wieder reingekämpft haben, egal wer auf dem Feld stand. Die Spielerinnen glauben an sich und nehmen die Würfe. Leider haben wir nicht gut getroffen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr verteidigt, aber immer wieder hat eine Spielerin individuelle Fehler gemacht. Das darf gegen so einen Gegner nicht passieren. Im dritten Viertel haben wir die Verteidigung zu spät aufgenommen, haben am Schluss aber noch aufgeholt. Mit dieser Mannschaft will ich schnellen und attraktiven Basketball spielen. Wir werden jetzt noch zwei Testspiele bestreiten, um die Spielzüge noch besser einzustudieren.“
Co-Trainer Chris Baum: „Defensiv waren wir größtenteils gut. Im dritten Viertel haben wir offensiv die Optionen nicht gefunden. Wir hatten genügend Ballgewinne. Leider hatten wir auch extremes Wurfpech bei einigen Dreiern. Nördlingen ist inside natürlich sehr stark, gerade durch Rashida Timbilla, so etwas werden wir in der 2. Liga in der Art nicht haben. Britta Daub hat ihr riesiges Potenzial gezeigt, Anne Zipser hatte zum Schluss ein paar gute Szenen.“
Britta Daub: „ Wir haben über weite Strecken mitgehalten. Wir haben viele neue Spielerinnen, da treffen sich viele Spielstile. Die Kommunikation stimmt noch nicht, aber das wird. Ich habe mega Bock auf die Saison und habe ein gutes Gefühl.“
Michael Rappe
Pele Gianotti war gegen Nördlingen die beste Werferin. Foto: Tome Eisele