Das ist wahrlich eine Ansage des Tabellenführers. Mit 86:55 siegten die BasCats USC Heidelberg bei den Qool Sharks Würzburg und demonstrierten eindrucksvoll, dass sie in der 2. Liga Süd das Maß aller Dinge sind. Nach dem knappen Sieg vor zwei Wochen zu Hause gegen Würzburg hatten viele mit einer noch engeren Partie gerechnet, aber dazu kam es nie. Mit dem neunten Sieg im neunten Spiel geht es in die Weihnachtspause.
Die BasCats ließen sich diesmal nicht von den wurfstarken „Haien“ überraschen, sondern legte selbst ein grandioses erstes Viertel hin. Anne Zipser war bei ihrem Ex-Klub gleich auf Betriebstemperatur und markierte bei einem 10:0-Lauf der BasCats acht Punkte. „Da konnte ich von vielen schnellen Pässen nach innen profitieren“, freute sich Zipser. Ihre Center-Kollegin Olivia Nash hatte diesmal gegen die Würzburger Defensive einen schweren Stand und bekam zudem trotz Fouls kaum einen Pfiff. So hatte sie zur Pause noch keinen Wurfversuch, erfüllte aber ihre defensiven Aufgaben. „Wenn Du vorne kein Land siehst, möchte ich zehn Rebounds von Dir“, sagte Trainer Dennis Czygan zu ihr. Sie tat wie geheißen und wies schließlich elf Rebounds auf.
Während bei Würzburg fast alles von Alexandra Daub – nach Punkten gewann sie das Schwestern-Duell gegen Britta, die aber mit acht Assists glänzte – und Brianna Ghali abhängt, zeigten die BasCats ihre enorme Ausgeglichenheit im Kader. Mit 16 Minuten hatte Theresa Spatzier die geringste Spielzeit, Helena Chatzitheodorou mit 23 die längste. Laurien Lummer machte in nur 17 Minuten herausragende 14 Punkte und war gemeinsam mit Anne Zipser Topscorerin. Bei den „Haien“ waren Ghali (13) und Alexandra Daub (12/1) am besten.
Die Heidelbergerinnen leisteten sich im zweiten Viertel Nachlässigkeiten und wollten zu viel zaubern statt effektiv zu sein. Ohne Erfolg, denn dieses Viertel gewannen die Gastgeberinnen 19:17. Nach der Halbzeit jedoch spielten die BasCats wieder geduldiger und souveräner und entschieden die Partie schnell.
Auf der Bank der BasCats hieß das Motto heute „Dennis Czygan allein zu Haus“. Beide Co-Trainer fehlten. Chris Baum war erkrankt, Serena Benavente war bei den Academics im Einsatz.
Der unerwartet hohe Sieg in Würzburg ist ein sehr versöhnlicher Abschluss eines aufregenden Jahres 2018. Mit fünf Punkten Vorsprung vor Bamberg geht es in die verdiente Weihnachtspause. Auf ein erfolgreiches Jahr 2019!
Anmerkung: Im DBBL-Liveticker und im Scouting wurde das Ergebnis irrtümlich mit 85:55 angegeben. Die vielen Scoutingfehler in dieser Saison sind für Medien und Interessierte ein echtes Ärgernis!
Stenogramm: 14:30 (10.), 33:47 (Halbzeit), 44:64 (30.), 55:85 (Endstand).
Würzburg: Ghali 13, A. Daub 12/1, Riedmann 10, Wahl 7, Gocsman 6/1, Hanzalek 4, Michel 2, Ulbig 1, Schiffer, Kirchhoff, Zimmermann.
BasCats: Lummer 14/2, Zipser 14, Chatzitheodorou 11/3, Arthur 9/1, Palenickova 8/2, Spatzier 8, Meusel 7, Gianotti 6, B. Daub 5, Nash 4.
Rebounds: 32:49 (Würzburg/BasCats): Riedmann 9, A. Daub 7, Wahl 4 – Nash 11, Gianotti 9, Zipser 8.
Wurfquote aus dem Feld: 40:47%
Dreierquote: 13:36% (2/15:9/25)
Freiwurfquote: 61:66%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Das erste Viertel gehörte uns, wir wollten wach sein und das hat gut funktioniert. Ende des ersten Viertel ging es aber schon los, dass wir mehr zaubern wollten als effektiv zu sein. Das hat sich im zweiten Abschnitt fortgesetzt. Mit Beginn der zweiten Halbzeit waren wir wieder geduldiger und souveräner. Die Distanzwürfe von Würzburg haben wir heute deutlich besser verteidigt. Olivia Nash hatte heute offensiv einen schweren Stand. Helena Chatzitheodorou hat das Spiel sehr gut gelesen und war in der Zone präsent. Laurien Lummer kam rein, hat stark getroffen, super. Michala Palenickova hat sehr gut verteidigt. Ein Fazit zu 2018: Nach dem bitterem Abstieg haben wir den Fokus hochgehalten. Wir wollten so weiter und uns weiter entwickeln; das hat gut funktioniert. Wir haben jedes Spiel klar und deutlich gewonnen. Was wir uns erträumten, haben wir umgesetzt.“
Anne Zipser: „Es hat Spaß gemacht, nach eineinhalb Saisons wieder in der TGW zu spielen. Wir haben einen sehr viel besseren Start gehabt als beim Hinspiel. Ich konnte in der Anfangsphase von vielen schnellen Pässen nach innen profitieren. Mit unserer Verteidigung sind wir nicht sehr zufrieden gewesen, Würzburg hat sehr viele „and-one`s“ und zu viele Offensivrebounds bekommen. Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch an alle Fans und Helfer.“
Rachel Arthur: „Es ist großartig, das Jahr mit einem weiteren Sieg zu beenden und immer noch ungeschlagen zu sein. Diese Saison ist völlig anders als die letzte. Wir hatten ein tragisches Ende mit dem Abstieg, daher ist es schön zu sehen, wie das Team gewachsen und sich verändert hat. Wir arbeiten besser zusammen und sind zu einer viel besseren Defensive zurückgekehrt. Als Team haben wir viel mehr Selbstvertrauen. Nun freuen wir uns auf die Pause, in der wir uns ausruhen und Kräfte für die zweite Saisonhälfte sammeln können.“
Michael Rappe
An Anne Zipser reichte in Würzburg niemand heran.
Laurien Lummer glänzte mit 14 Punkten in 17 Minuten Spielzeit.
Fotos (2): Tom Eisele
Michael Rappe