Schwerer Beginn, starker Schlussspurt: Mit 73:59 gewannen die USC BasCats Heidelberg das Derby der 2. DBBL Süd gegen die KuSG Leimen und wurden damit doch noch ihrer Favoritenrolle gerecht. Doch zwei Viertel lang konnte der Außenseiter sehr gut mithalten.
Die BasCats mussten auf Carla Bieg Salazar (Oberschenkelprobleme) und die erkrankte Lola Stamenkovic verzichten. Nach nur vier Sekunden erzielte Helena Linder den ersten Korb und nach dem Ausgleich von Shanine Matz mit einem schönen Rückhandwurf erzielte Anne Zipser das 4:2. Alles schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch Pustekuchen! Leimen präsentierte sich frech und motiviert bis in die Haarspitzen. Marie Klähn brach zweimal relativ ungestört durch die Defensive der BasCats, Nataliia Babii verwandelte einen Distanzwurf und dann hatte Imena Aruna mit sieben Punkten in Folge ihren großen Auftritt. Bei den BasCats lief es dagegen offensiv gar nicht, Hannah Cooper vergab viele Würfe, es fehlten Intensität und Souveränität. Zur Viertelpause stand es überraschend 8:18.
Die Heidelbergerinnen steigerten sich vor allem offensiv, begannen mit einem 7:0-Lauf und dann war es Chloé Emanga, die aufdrehte und mit acht Punkten in Folge auf 25:27 verkürzte. Hannah Cooper und Julia Wroblewski ließen Distanztreffer folgen, der Favorit schien den Rhythmus gefunden zu haben. Leider spielte die Lautsprecheranlage verrückt und sorgte für pausenlose Unterbrechungen, was dem Spielfluss beider Teams enorm schadete.
Die KuSG schlug durch zwei Distanztreffer von Neele Steinort zurück, die starke Marie Klähn verwandelte zwei Freiwürfe zur 36:35-Halbzeitführung des Außenseiters aus Leimen.
Bodenkampf im Derby: Elizabeth Iseyemi (rechts) und Nina Hildebrandt. Foto: Andreas Gieser
Zu Beginn des dritten Viertels sorgte Carolin Schmidt mit drei Punkten für die letzte Leimener Führung (39:38), dann waren die BasCats nichts mehr zu halten. Die Reboundunterlegenheit der ersten Halbzeit (10:19) drehte sich, die Verteidigung ließ nur noch neun Punkte zu, und offensiv steigerte sich die Kanadierin Elizabeth Iseyemi immer mehr. Zehn ihrer 15 Punkte erzielte sie im dritten Viertel. Zur letzten Viertelpause führten die BasCats mit zwölf Punkten.
Weniger als acht Zähler Vorsprung wurden es auch nicht mehr. Ein 10:0-Lauf entschied die Partie, das 69:51 war die höchste Führung des Spiels. Dann musste bei Leimen Marie Klähn nach einem Foul verletzt ausscheiden, Carolin Schmidt kassierte das fünfte Foul, Leimen war geschlagen.
Letztlich war es ein verdienter Sieg der USC BasCats, auch wenn sie nicht über 40 Minuten überzeugen können. Am nächsten Sonntag geht es zum TSV Wasserburg.
Michael Rappe
Statistik (BasCats/Leimen)
Dreierquote: 22:29% (5/23:4/14)
Zweierquote: 57:39%
Freiwurfquote: 69:74%
Rebounds: 33:34 (Zipser 11, Irthum 4, Team 4 – Team 6, Babii 5, Wuckel 4, Schmidt 4)
Stenogramm: 4:2 (2.), 4:13 (7.), 8:18 (10.), 15:18 (12.), 17:23 (14.), 28:27 (17.), 35:36 (Halbzeit), 38:39 (22.), 46:39 (25.), 57:45 (30.), 59:51 (34.), 69:51 (37.), 73:59 (Endstand).
USC BasCats: Cooper 15/1, Iseyemi 15, Emanga 10/1, Linder 7/1, Zipser 6, Schüle 6, Steins 5, Irthum 4, Wroblewski 3/1, Simon 2, Koch.
KuSG Leimen: Steinort 12/2, Pepic 11, Aruna 11/1, Klähn 9, Hildebrandt 4, Wuckel 4, Babii 3/1, Schmidt 3, Matz 2, Schick, Saam, Ivancic.
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Wir können sicherlich besser angreifen, trotzdem haben wir 73 Punkte erzielt. Zu Beginn haben wir ganz schlecht verteidigt, im zweiten Viertel haben wir unseren Rhythmus gefunden, dann kamen diese vielen Unterbrechungen. Wenn ich der Mannschaft sage, Neele Steinort darf keine Dreier werfen, und sie trifft dann zwei hintereinander, kann ich damit sehr schlecht umgehen. Großes Lob aber an Leimen, die haben sich extrem gut entwickelt. Wir haben ein bisschen mehr Qualität, Ausdauer und Tiefe.“
Julia Wroblewski: „Trotz des Siegs nehmen wir als Team wichtige Erkenntnisse aus dem Spiel mit, an denen wir weiterhin hart arbeiten müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Dominanz besser auf das Spielfeld übertragen und mehr Intensität gezeigt. Diese Leistung gilt es jedoch, in den kommenden Spielen über 40 Minuten abzurufen, um konstant unser Spiel durchzuziehen.“
Laurie Irthum: „Es war ein typisches Derby. Leimen hat uns zu Beginn mit ihrer Intensität überrascht und wir fanden schwer ins Spiel. Wir erlaubten dem Gegner zu viele einfache Abschlüsse und agierten selbst in der Offense nicht immer konsequent genug. Nach und nach fanden wir unseren Rhythmus und konnten dann in der zweiten Halbzeit vor allem durch unsere starke Defense den Unterschied machen. Jetzt gilt es, uns auf das nächste schwere Spiel in Wasserburg zu konzentrieren und dort von Anfang an wach und fokussiert zu sein.
Michael Rappe
Beitragsbild: Die BasCats bejubeln den Derbysieg gegen Leimen. Foto: Andreas Gieser