USC BasCats Inside: „Uns Uwe“ Wroblewski werkelt am liebsten im Hintergrund

Wenn es nach ihm ginge, dann würde Uwe Wroblewski, Teammanager der USC BasCats Heidelberg, nichts über sich lesen wollen. Obgleich der 56-jährige Angestellte der Stadtwerke Karlsruhe wie kaum ein anderer eine ganze Menge zu erzählen hat. Denn Uwe agiert seit drei Jahren bei den „Raubkatzen“ als Macher, Multitalent und Organisator. Er ist der Herr der Heimspieltage. Zudem fungiert er als Busfahrer bei Auswärtsfahrten – auch dabei ist ihm kein Weg zu weit.

Basketball ist seit Jugendzeiten sein Hobby und seine Leidenschaft, deshalb zählt Uwe auch selten die Stunden, die er für die Erledigung der diversen Aufgabenbereiche benötigt. Gemeinsam haben wir es beim Interviewtermin im Sportinstitut mal getan. Herausgekommen sind dabei im Durchschnitt drei Stunden täglich – zehn Stunden an Heimspieltagen – und die Auswärtstrips, Samstage oder Sonntage seien eben ohnehin „geblockt für Basketball“, da werde sowieso erst gar nicht gezählt. Es ist in der Tat phänomenal, wie wenig Aufhebens er um sein vorbildliches Engagement macht. „Ich will immer alles abarbeiten. Ran und gut ist“, sagt Uwe Wroblewski in seiner typisch zupackenden Art, „so bin ich schon immer gewesen. Ich bleibe am liebsten im Hintergrund. In Heidelberg will ich dabei helfen, den Mädels alles zu ermöglichen und ein gutes Umfeld bei den BasCats zu schaffen.“


Kulanter Arbeitgeber, ehrenamtlicher Job

Wie ist eine solch intensive ehrenamtliche Tätigkeit überhaupt möglich? Seit nunmehr 40 Jahren arbeitet Uwe Wroblewski bei den Stadtwerken der Fächerstadt. Erst als Maschinenbaumeister, dann als Vermessungstechniker und inzwischen als Sachbearbeiter im Innendienst. Morgens um sechs beginnt der Arbeitstag – gegen 15 Uhr endet dieser. Er sei heilfroh, einen kulanten Arbeitgeber zu haben. Ab nachmittags bleibt in aller Regel Raum für Freizeitaktivitäten. Ob bei der TS Durlach als Jugendlicher, ob bei der Turnerschaft 1863 Germersheim als Spieler oder Trainer, beim TSV Speyer als WNBL-Trainer oder Betreuer, ob als Teammanager und Tausendsassa der USC BasCats – Uwe ist gewohnt, seine Tagesabläufe zu strukturieren und sich für die Mädels und das Basketball-Umfeld reinzuhängen.

In seiner vierten Saison bei den BasCats bereitet ihm die Aufgabe besonders viel Vergnügen. Denn mit Stephan Winkler ist sein Vorgänger von 2015 bis 2021 zurückgekehrt. Will heißen: Uwe und Stephan bilden seit Saisonbeginn ein kongeniales und gleichberechtigtes Duo im Teammanagement der Heidelbergerinnen. „Vor seiner Rückkehr haben wir uns angefreundet“, berichtet Uwe, „und ich habe dann auch gebohrt, dass Stephan zurückkommt.“ Nun teilen sich „W & W“ soweit alles auf, was gerade anfällt. Den Begriff „Teammanager“ hört Uwe Wroblewski strenggenommen nicht so gerne. Er sieht sich eher als „Mädchen für alles“ – und betitelt sich witzigerweise selbst so.

                                         Das Helferteam zusammentrommeln

Uwes Part beginnt lange vor den Sprungbällen im ISSW am Samstag oder Sonntag. Unter der Woche wird das rund 20-köpfige Helferteam von ihm zusammengetrommelt. Sechs, sieben Leute sitzen am Kampfgericht, drei, vier übernehmen die Bewirtung, drei, vier den Hallenaufbau, hinzu kommen die Absprachen mit Hallensprecher Gerald Hanbuch, dem neuen „DJ Kola“ (Kolawole Olubolade) und Kumpel Stephan Winkler. Bevor es an den Hallenaufbau geht, ist Uwe erst einmal vom Wohnort Bellheim/Südpfalz aus zu Edeka Zipser in Heddesheim unterwegs. Getränke und Lebensmittel werden dort eingekauft. Er macht dies alles selbst. „Dann weiß ich genau, was ich habe und was gegebenenfalls fürs Heimspiel fehlt“, sagt Uwe.

Trotz aller akribischer Planungen geschieht auch mal etwas außer der Reihe, wenn die Mikrofon-Anlage kracht und krächzt oder das Einlauflicht nicht wie gewünscht funktioniert. Dann düst „uns Uwe“ Wroblewski von Karlsruhe oder Bellheim aus Richtung Neuenheimer Feld und behebt mit anderen Helfern die Schäden – in seiner hemdsärmeligen Manier. Probleme sind dazu da, gelöst zu werden.

Für ihn hat sich durch das Hinzukommen von Förderer Jochen Kohlhaas und „Head of Women‘s Basketball“ René Spandauw eine ganze Menge verändert. „Es ist ein geiles Projekt für die nächsten fünf bis sieben Jahre“, sagt Uwe lobend, „da kann man nur dabei sein. Bei mir ist es die Liebe zum Sport sowie der Umstand, für unsere Mädels etwas bewegen zu können.“

Seine Tochter Julia, 21-jährige Architektur-Studentin in Karlsruhe (Bachelor), ist zeitgleich mit ihm zu den USC BasCats gestoßen, und gehört seither zum festen Stammpersonal des Zweitliga-Kaders. Sohn Jan (28), der als Kindheitspädagoge bei einem gemeinnützigen Träger arbeitet und zuvor Sozialpädagogik studiert hatte, agierte einige Jahre lang bei den Towers Speyer/Schifferstadt und bei der SG TV Bad Dürkheim/BI Speyer. Jan spielt inzwischen beim TV Bad Bergzabern (2. Regionalliga) und betreut zusätzlich die Oberliga-Damen des TVB. Uwes Frau Anja engagiert sich ebenfalls bei den BasCats – vornehmlich in Sachen Thekendienst.

                                  Besondere Verbindung zu Stephan Winkler

Die familiären und sozialen Beziehungen werden im Basketball gepflegt. Uwe Wroblewski und Stephan Winkler sind inzwischen eng befreundet; ihre beiden Frauen heißen Anja; sie sind vom Ausbildungshintergrund her beide Vermessungstechniker, der eine in Karlsruhe, der andere in Lampertheim; sie haben jeweils heuer ihr 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Parallelen gibt es also zuhauf. „Stephan und ich haben oft die gleichen Ideen und Gedanken. Am Samstagmorgen kommt es vor, dass wir uns zeitgleich schreiben“, so Uwe Wroblewski lächelnd über eine besondere Verbindung, die letztendlich den „Raubkatzen“ in der 2. DBBL zugutekommt. Denn das „Special Duo“ kümmert sich zusätzlich um die Kommunikation mit der 2. DBBL und zeigt verlässliche Präsenz bei Zweitliga-Tagungen. Die Beantragung der Pässe für die Spielerinnen fällt etwa in Uwes Ressort.

Uwe Wroblewski ist vor der weiteren BasCats-Zukunft nicht bange. Er sei froh gewesen, dass der Verein vor der Saison keine Wildcard für die Bundesliga erhalten habe. „Natürlich wäre der Bundesliga-Aufstieg toll. Doch ein Hopplahopp ist für mich ohnehin nicht der richtige Weg. Jetzt können wir uns Schritt für Schritt im Klub aufstellen. Bei einem Aufstieg benötigen wir noch mehr Profis und müssen viele Dinge anders strukturieren“, bewahrt sich Uwe seine bodenständige Herangehensweise und einen durchweg realistischen Blickwinkel.

                        Ein gutes Team auf dem Feld, „ein gutes Team außen rum“

Unterm Strich ist es so: Die aktuelle Mannschaft von René Spandauw verfügt über große Perspektiven. „Und wir sind auch ein gutes Team außen rum“, so Uwe Wroblewski abschließend, „es macht mir einfach Freude. Das ist zugleich meine beste Motivation.“ Und wenn nach zehn Stunden an Heimspieltagen der USC BasCats alle Jobs erledigt sind, dann macht Uwe Wroblewski noch die Kasse.

Uwe ist zweifellos der Herr der Halle. Ein Multi-Organisator oder Regisseur, der am liebsten hinter den Kulissen werkelt.  Mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit und stoischen Ruhe nach aufregenden Korbjagden im Damen-Basketball und im Sportinstitut …

Joachim „Jogi“ Klaehn
USC BasCats Heidelberg
Kommunikation und Medien

Fotos: Andreas Gieser (@cheesy.photo)

Hinweis:
An dieser Stelle wird künftig in unregelmäßigen Abständen die neue Serie „USC BasCats Inside“ erscheinen. Diese Serie soll dem interessierten Publikum den Kader der „BasCats“ mit seinem Umfeld näherbringen, gerade auch die Personen vorstellen, die weniger im Rampenlicht stehen, jedoch „hinter den Kulissen“ ungemein wichtige Arbeit leisten.