Die USC BasCats Heidelberg sind in der zweiten Runde des DBBL-Pokals erwartungsgemäß ausgeschieden. Der deutsche Vizemeister Rutronik Stars Keltern war beim 54:113 (14:23, 26:44, 44:80) einfach zu stark. Der Bundesligist spielte vor einen stimmungsvollen Kulisse von rund 400 Zuschauern vor allem seine physische Überlegenheit aus und war in der Verteidigung nur schwer zu überwinden. Zudem spielte Keltern bis zum Schluss volle Pulle, so dass das dreistellige Resultat zustande kam.
Ein einziges Mal führten die BasCats, die weiterhin auf Carla Bieg Salazar, Julia Wroblewski, Lola Stamenkovic und Melina Karavassilis verzichten mussten. Das war, als Aufbauspielerin Alisha Lewis nach einer halben Minute das 2:0 erzielte. Doch Keltern konterte direkt mit einem 8:0-Lauf. Dass die BasCats zunächst im Spiel blieben, verdankten sie ihrer Treffsicherheit aus der Distanz. Helena Linder und zweimal Elisabeth Iseyemi verwandelten Dreipunktewürfe. Ohne den Dreier der starken Quinesha Lockett 15 Sekunden vor Viertelende wäre das Ergebnis noch freundlicher als 14:23 ausgefallen.
Im zweiten Viertel sorgte Keltern allerdings schnell für klare Verhältnisse. Ein 9:0-Lauf sorgte für eine 18-Punkte-Führung, die Auszeit von Cheftrainer René Spandauw kam sehr schnell. Dann hatte Anne Zipser eine starke Phase und erzielte alleine in diesem Viertel acht Punkte. Aus der Distanz gelang nichts mehr, dafür lief bei Keltern Serbiens Nationalspielerin Nevana Rosic heiß. Sie stand im Olympia-Aufgebot der Serbinnen, musste dann aber wegen eines Nasenbeinbruchs passen. 24 Punkte und eine Dreierquote von 63 Prozent zeigten ihre Klasse.
Nach der Halbzeitpause drehte bei Heidelberg die bis dahin noch recht zurückhaltende US-Amerikanerin Alisha Lewis auf. Neun ihrer zwölf Punkte erzielte sie im dritten Spielabschnitt. Bei ihrem Team ließen aber zunehmend die Kräfte nach, es schlichen sich Unkonzentriertheiten ein und die Ballverluste häuften sich. So kam Keltern im dritten Viertel auf 36 Punkte.
Ein 9:0-Lauf Keltern in den ersten drei Minuten des Schlussviertels ließ erahnen, dass es dreistellig werden würde. Die Badenerinnen ließen nicht nach, unter dem Jubel ihrer zahlreich mitgereisten Fans ließen sie den Abstand auf 59 Punkte anwachsen. Die Zweierquote bei Keltern betrug bärenstarke 71 Prozent, während die Dreier außer bei Rosic nicht sonderlich gut fielen. Die frühere BasCats-Spielerin Rachel Arthur kam nach ihrer fast eineinhalbjährigen Verletzungspause zu ihrem zweiten Pflichtspiel und steuerte sechs Punkte, sechs Assists und fünf Rebounds bei.
Bei den BasCats war Elizabeth Iseyemi, die wegen ihrer Handverletzung sichtlich noch mit Vorsicht agierte, mit 16 Punkten und drei von vier Dreiern die erfolgreichste Werferin. Anne Zipser setzte sich einige Male gekonnt unter dem Korb durch und kam wie Alisha Lewis auf zwölf Punkte. Lewis zeigte, dass sie die Lenkerin bei den Heidelbergerinnen werden kann.
Für die BasCats geht es bereits am Samstag um 17 Uhr beim ASC Theresianum Mainz mit dem nächsten Ligaspiel weiter. Eine echte Kraftanstrengung.
Michael Rappe
Statistik (BasCats/Keltern)
Dreierquote: 29:36% (4/14:12/33)
Zweierquote: 48:71%
Freiwurfquote: 73:76%
Rebounds: 27:36 (Zipser 8, Irthum 5, Iseyemi 5 / Muzet 7, Kiss-Rusk 5, Arthur 5)
Assists: 10:25 (Emanga Noupoué 4/Arthur 6)
Turnover: 37:11
Stenogramm: 2:0 (1.), 2:6 (3.), 13:18 (6.), 14:23 (10.), 14:32 (12.), 20:36 (15.), 26:44 (Halbzeit), 33:55 (23.), 40:66 (26.), 44:80 (30.), 44:91 (33.), 46:100 (34.), 54:108 (38.), 54:113 (Endstand).
BasCats: Iseyemi 16/3, Lewis 12, Zipser 12, Emanga-Noupoué 5, Schüle 4, Linder 3, Steins 2, Irthum, Hess.
Keltern: Rosic 24/5, Lockett 18/1, Konstantinova 15/3, Wilke 13/2, Dordevic 13/1, Muzet 10, Turmel 10, Arthur 6, Kiss-Rusk 4, Schlipf.
Stimmen zum Spiel:
Trainer René Spandauw: „Für mich hat Keltern die beste Mannschaft, die sie je hatten. Sie haben einfach nicht nachgelassen. Das erste Viertel war von uns gut, ab dem zweiten Viertel haben wir zu viele Fehler gemacht und viele einfache Körbe zugelassen. Dennoch hat auch Vieles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Alisha Lewis feierte mit zwölf Punkten eine gelungene Premiere vor eigenem Publikum. Foto: Tom Eisele