USC BasCats: Krimi nach Verlängerung verloren

Was für ein Krimi! Nach einer hochklassigen Partie verloren die USC BasCats Heidelberg das Verfolgerduell der 2. Damen-Basketball-Bundesliga Süd mit 78:83 (14:17, 43:31, 64:55, 72:72) nach Verlängerung beim TSV Wasserburg. Dabei verspielten sie eine zwischenzeitliche 16-Punkte-Führung. Es ist die zweite Saisonniederlage der BasCats, Wasserburg schloss nach Punkten zum Tabellenzweiten auf. Eine überragende Hannah Cooper (28 Punkte, elf Rebounds, fünf Ballgewinne) reichte letztlich nicht zum Sieg.

Dabei hatten die BasCats auch ohne die erkrankte Elizabeth Iseyemi eine gute erste Halbzeit, vor allem ein sehr gutes zweites Viertel (29:14) hingelegt. Mit vielen Schnellangriffen zeigten sie Wasserburg, wer der Favorit ist und auch im Rebound lief es gut. Aber nach nur acht Ballverlusten in der ersten folgten 14 in der zweiten Halbzeit, die Intensität im Rebound ließ nach – die BasCats schafften nur zwei Offensivrebounds – und Wasserburg kam zurück ins Spiel. Dass Maria Perner und Kathleen Hill Dreier werfen können, war bekannt, doch dass die 18-jährige Ira Weymar mit 22 Punkten Topscorerin werden würde, war nicht zu erwarten, denn sie spielt sonst nicht unbedingt eine tragende Rolle.

René Spandauw ärgerten die Leichtsinnsfehler, die überhaupt zur Verlängerung führten. Nach zwei verwandelten Freiwürfen von Laurie Irthum führten die Heidelbergerinnen zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit 72:66. Doch zwei Distanztreffer von Weymar und Hill sorgten für den Ausgleich. Dann wurde ein Ball vertändelt, und als eine Wasserburgerin den Ball ins Seitenaus warf, konnten die BasCats in den verbleibenden 13 Sekunden trotz Auszeit keinen Angriff mehr starten.

Auch in der Verlängerung gingen die BasCats durch Cooper und Antonia Schüle noch zweimal mit einem Punkt in Führung, aber Weymar traf ihren dritten Dreier zum 78:76 und davon erholten sich die BasCats nicht mehr. Vergebene Freiwürfe und Korbleger brachten Wasserburg den Sieg.

Am Samstag, 14. Dezember, empfangen die USC BasCats um 17 Uhr in der alten Halle des Sportinstitutes den Tabellenletzten TSV München-Ost zum letzten Heimspiel des Jahres, danach geht es am 20. Dezember noch zum MTV Stuttgart.

Stenogramm: 2:3 (1.), 14:9 (7.), 17:14 (10.), 17:20 (12.), 24:28 (15.), 24: 39 (17.) 31:43 (Halbzeit), 47:53 (26.), 55:64 (30.), 61:68 (34.), 66:72 (38.), 72:72 (40.), 75:76 (42.), 83:78 (Verlängerung)

Wasserburg: Weymar 22/3, Hill 21/1, M. Perner 14/3, Lieckfeld 12, Scholzgart 8/2, Bielefeld 6, Pop.

USC BasCats: Cooper 28, Emanga 12/1, Schüle 11/1, Linder 10, Irthum 6, Steins 4, Wroblewski. 3/1, Simon 2, Zipser 2, Stamenkovic.

Statistik (Wasserburg/BasCats)

Dreierquote: 35:16% (9/26:3/19)

Zweierquote: 38:45%

Freiwurfquote: 59:72%

Rebounds: 51:49 (Bielefeld 11, Weymar 11, Lieckfeld 9 – Cooper 11, Linder 7, Schüle 7).

Turnover: 15:22

Stimmen zum Spiel:

Trainer René Spandauw: „Wir haben den Sieg selbst weggeschmissen, das ist ärgerlich. Wir hatten in der ersten Halbzeit acht, danach 14 Ballverluste. „Wir haben fünf 1-0-Korbleger vergeben. In der zweiten Halbzeit haben aufgehört aggressiv zu spielen, trotzdem haben wir im vierten Viertel noch lange Zeit geführt. Ira Weymar hat das Spiel ihres Lebens gemacht, sie hat uns ein paar Mal enorm weggetan. Es war ein tolles Spiel für die Zuschauer, ein echter Kampf unter den Körben, für die 2. Bundesliga extrem intensiv. Leider gibt es im Basketball kein Unentschieden. Hannah Cooper hat ein tolles Spiel gemacht, so möchte ich sie auch sehen.“

Eleah Steins: „Die ersten 18 Minuten haben wir guten Basketball gespielt. Allerdings fehlte uns in der zweiten Halbzeit die Energie, und wir haben die kleinen Dinge nicht umgesetzt. Unsere Defense war nicht stark genug – 83 zugelassene Punkte sind einfach zu viel.“

Chloé Emanga: „Wir haben lange einen guten Job gemacht und konnten vor allem im zweiten Viertel durch unsere aggressive Spielweise Oberhand gewinnen. In der zweiten Hälfte und vor allem im vierten Viertel konnte Wasserburg Momentum gewinnen, das auch durch unseren Anstieg an Ballverlusten begünstigt wurde. Am Ende lag es leider an unseren Fehlern, dass wir auch in der Overtime nicht mehr die Kurve bekommen haben. Wasserburg ist aber definitiv ein zu schlagender Gegner, wenn wir es schaffen, auf weite Strecken unsere Fehler zu minimieren.“

Michael Rappe

Ergebnisse

Tabelle

Beitragsbild: Chloé Emanga (hier im Derby gegen Leimen) steuerte in Wasserburg zwölf Punkte bei, zum Sieg reichte es jedoch nicht. Foto: Andreas Gieser