Das war richtig knapp! Zum Rückrundenauftakt der Basketball-Regionalliga Baden-Württemberg verlor Tabellenführer USC Heidelberg II mit 75:77 (22:20, 40:31, 57:53) bei der BG Remseck. Damit stehen die Heidelberger bei einer Bilanz von elf Siegen und drei Niederlagen, bleiben aber Tabellenführer. Die Spitze ist jedoch noch weiter zusammengerückt. Heidelberg, Möhringen und Heilbronn sind nun punktgleich.
Das erste Auswärtsspiel im neuen Jahr bestritt der USC ohne die beiden Doppellizenzspieler Evan Rietsch und Samuel Schally. Rietsch wurde in den Profikader berufen und reiste mit dem Team nach Braunschweig. Schally fällt wegen einer Fußverletzung auf unbestimmte Zeit aus. Außerdem fehlten Colin Schuler, Max Dick und Noah Rosenbohm. Für Evan Rietsch rückte Jakob Schöpe in den Kader, der seine Qualitäten als Aushilfsspieler schon oft unter Beweis gestellt hat. Außerdem stand Morris Hintz nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung.
Der USC kam etwas schleppend ins Spiel und lag nach drei Minuten mit 11:5 zurück. Aber Michi Schönit verkürzte mit einem erfolgreichen Dreier. Die Gastgeber schienen im ersten Viertel die bessere Mannschaft zu sein und konnten sich vor allem unter dem Korb immer wieder durchsetzen. Doch die Gäste hielten dagegen und ließen sich auch von einem etwas holprigen Start nicht aus der Ruhe bringen. Nach und nach kam der USC immer besser ins Spiel und konnte das erste Viertel sogar mit einer Zwei-Punkte-Führung beenden. Zwischenstand 20:22.
Mit Beginn des zweiten Viertels war den Gästen anzumerken, dass die Anfangsnervosität abgelegt wurde und man deutlich befreiter und konsequenter spielte. Der wieder genesene Morris Hintz sorgte dann mit einem erfolgreichen Dreier für die erste Auszeit der BG. Mit diesem erfolgreichen Korbleger konnten sich die Heidelberger erstmals weiter absetzen. Doch die 9-Punkte-Führung hielt nicht lange, denn die Remsecker kämpften sich wieder auf 5 Punkte heran. Raphail Chatzidamianidis zwang die Gastgeber mit einem ebenfalls erfolgreichen Dreier zu einer weiteren Auszeit. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit hatten die Heidelberger noch einmal die Chance auf einen letzten Angriff, den Luis Scheck erfolgreich abschloss. Halbzeitstand 30:41.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Gäste gefordert. Entscheidend war nun, ob man sich weiter absetzen konnte oder Remseck wieder ins Spiel kommen ließ. Der Start war vielversprechend, denn man konnte direkt auf plus 13 erhöhen. Leider verpasste man die Chance weiter Druck zu machen und ließ einige offene Würfe liegen. Auch ein wenig Pech kam dazu, denn viele der Würfe gingen ins Aus. Remseck nutzte diese Phase und kämpfte sich bis auf fünf Punkte heran. Dies zwang den Heidelberger Coach Phillipp Heyden zu einer Auszeit. Zwar gelang es, den Gegner weiter auf Distanz zu halten, doch die so wichtige zweistellige Führung war dahin. So ging es mit einem 53:57 ins letzte Viertel.
Dort gab es mehrere Führungswechsel und keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Bis Colin Anwender 47 Sekunden vor Schluss einen sehr schwierigen Dreier traf und sein Team mit 74:72 in Führung brachte. Der anschließende Angriff der Heidelberger blieb erfolglos und die BG setzte sich weiter ab. Beim Stand von 77:72 war es Michael Schönit, der die Heidelberger mit einem Distanztreffer noch einmal hoffen ließ. Voraussetzung war eine erfolgreiche Verteidigung der Heidelberger. Diese gelang auch, denn Remseck bekam den Ball nicht ins Feld und der USC hatte in sieben Sekunden noch die Chance auf den Sieg oder die Verlängerung. Zum Leidwesen der Heidelberger fanden sie in diesen sieben Sekunden keine Lösung mehr und mussten sich nach hartem Kampf mit 77:75 geschlagen geben.
USC II: Hintz 15/3, Chatzidamianidis 13/2, Scheck 13, Kreilein 12/2, Schönit 12/4, Bopp 3/1, Schöpe 3/1, Friese 3/1, Siegmund 1, Nikolov, Pflüger.
Trainer Phillipp Heyden: „Glückwunsch an Remseck, die uns wie immer einen harten Kampf geliefert haben. Ich denke, meine Mannschaft hätte heute den Sieg verdient gehabt, aber wir haben es leider versäumt, nach der Halbzeitführung die entscheidenden Akzente zu setzen. Am Ende kann das Spiel in beide Richtungen gehen, diesmal mit dem glücklicheren Ende für den Gegner. Wir haben nach der langen Pause trotzdem ein gutes Spiel gezeigt, und ich habe den Jungs gleich gesagt, dass es keinen Grund gibt, die Köpfe hängen zu lassen. Wir müssen aus solchen Spielen lernen und positiv nach vorne schauen.“
Michael Rappe
Beitragsbild: Morris Hintz bestritt sein erstes Spiel nach langer Verletzungspause und war mit 15 Punkten bester Werfer des USC II. Foto: Andreas Gieser