Auch die stark eingeschätzten Elangeni Falcons aus Bad Homburg haben die Erfolgsserie der AXSE BasCats nicht stoppen können. Mit 76:49 gewann der Tabellenführer auch sein sechstes Spiel in der 2. Bundesliga und führt die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung vor der DJK Brose Bamberg an.
Ohne die erkrankte Serena Benavente und die verletzte Laurien Lummer – bei Bad Homburg fehlte die Amerikanerin Elena Popkey – hatten die BasCats nur in den ersten Minuten ein paar Probleme. Die defensiven Schwächen nutzte Tanja Lehnert zu drei Körben und zur zwischenzeitlichen 9:6-Führung. Doch die Gastgeberinnen ließen sich vor knapp 200 Zuschauern nicht beirren. Marlene Angol (sechs Punkte) und Erica Carlson (vier) waren die bestimmenden Persönlichkeiten im ersten Viertel. Ein Distanztreffer von Helena Chatzitheodorou mit der Schlusssirene des ersten Viertels brachte das 19:14 und danach wurde die Führung immer höher.
Bad Homburg war zuvor hoch eingeschätzt werden, den Eindruck eines Playoff-Kandidaten machten sie gestern im Sportinstitut nicht. Lediglich die Österreicherin Julia Pöcksteiner zeigte eine Topleistung und war mit 18 Punkten beste Werferin der Gäste. Auch Macarena Rosset traf noch gut (14). Die Amerikanerin Celia Marfone dagegen traf kaum einen Wurf, wurde aber auch sehr gut verteidigt.
War die Defensive in der ersten Halbzeit noch nicht so zufriedenstellend, kassierten die BasCats im dritten Viertel nur noch acht und im Schlussabschnitt zwölf Punkte. Das lag vor allem an der überragenden Erica Carlson, die mit 14 Punkten und 15 Rebounds ein „Double-Double schaffte, zudem noch drei Blocks, zwei Vorlagen und zwei Ballgewinne in der Statistik stehen hat. Ein Effektivitätswert von 30 ist außergewöhnlich. Auch Viktoria Krell schaffte mit 19 Punkten und elf Rebounds ein „Double-Double“. Sie wies einen Effektivitätswert von 22 auf. Krell war in der Zone kaum zu halten und gefiel einige Male mit ihrem berühmten Hakenwurf.
Zu loben ist auch Marlene Angol. Sie spielt die wohl stärkste Saison, seit sie in Heidelberg ist. Sie wirft mit viel Selbstvertrauen und trifft hochprozentig. 17 Punkte waren es diesmal. Bei Sara Kranzhöfer war der Korb irgendwie vernagelt. Sie traf nur einen von acht aus der Nahdistanz. Erfreulich war die zuletzt eher schwache Freiwurfquote mit 85 Prozent.
Stenogramm: 6:9 (6.), 19:14 (10.), 36:22 (15.), 41:29 (Halbzeit), 50:31 (25.), 59:37 (30.), 67:45 (35.), 76:49 (Endstand).
Punkte: Krell 19, Angol 17/1, Carlson 14, Letkova 7/1, Meusel 6, Chatzitheodorou 5/1, Kranzhöfer 3, A. Hofmann 2, E. Hofmann 2, Palenickova 1, Gertenbach.
Beste Werferinnen bei Bad Homburg: Pöcksteiner 18/1, Rosset 14, Lehnert 6.
Rebounds: 46:33 (Carlson 15, Krell 11, Letkova 7 – Marfone 8, Rosset 6, Krentz 4).
Wurfquote aus dem Feld: 42:31%
Dreierquote: 38:17%
Freiwurfquote: 84:74%
Stimmen zum Spiel:
Trainer Dennis Czygan: „Uns fehlte ohne Serena Benavente und Laurien Lummer ein bisschen der Rhythmus, auch weil wir in der Englischen Woche nicht voll trainieren konnten. Jetzt vor dem Würzburg-Spiel hoffe ich, dass wir normal durchtrainieren können. Positiv ist, dass unsere ‚zweite Reihe‘ funktioniert, aber manchmal sieht das eben noch holprig aus.“
Viktoria Krell: „Wir haben heute langsam angefangen. In der ersten Halbzeit sind wir nicht so zum Korb gezogen, das war in der zweiten viel besser. Wir haben uns dann auch in der Defense mehr konzentriert. Heute bin ich zufrieden mit mir, in den bisherigen Spielen habe ich viel daneben geworfen. Ob uns diese Saison jemand schlagen kann? Hoffentlich keiner (lacht). Aber im Ernst, wir denken von Spiel zu Spiel.“
Antonia Hofmann: „In der ersten Halbzeit haben wir die Defense etwas schleifen lassen, das war in der zweiten Halbzeit besser. Mit Vicky und Martina sind wir wurfstärker geworden, gerade Vicky ist in der Zone kaum zu stoppen. Wenn bei uns mal alles so läuft, wie es laufen soll, sind wir in der Liga fast unschlagbar. Ich schätze Bamberg noch sehr stark ein, weil sie wie wir auch sehr ausgeglichen sind. Bei denen können viele scoren. Bamberg wird noch einmal ein Brocken.“
Michael Rappe
Viktoria Krell (links) setzt zum Korbwurf an und markiert einen ihrer 19 Punkte. Marlene Angol (rechts) ist schneller als Julia Pöcksteiner. Fotos (2): Tom Eisele